Freitag 19. September 2025

Pastoralrat der Diözese Linz fordert eine überschaubare Zahl von anerkannten Geflüchteten aus Griechenland aufzunehmen

Regionaldiakon Carlo Neuhuber in Athen im Gespräch mit Vertreterinnen des Netzwerks Melissa für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen in Griechenland.

Der Pastoralrat der Diözese Linz hat sich in der Vollversammlung am 6. November 2021 (die Online stattfand) mit der prekären Situation von anerkannten Geflüchteten in Griechenland und mit der Situation von AsylwerberInnen in OÖ auseinandergesetzt.

Der Pastoralrat der Diözese Linz fordert gemeinsam mit der Katholischen Aktion Oberösterreich die politisch Verantwortlichen in der österreichischen Bundesregierung und im oberösterreichischen Landtag auf, eine überschaubare Zahl von anerkannten Geflüchteten aus Griechenland (z.B. 100 Familien) in Österreich aufzunehmen.

 

In OÖ sind 76 Pfarrgemeinden seit Monaten bereit, anerkannte Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen und zu begleiten.

 

Darüber hinaus unterstützt die Diözese Linz die Caritas OÖ, für die Menschen, die derzeit um Asyl in OÖ ansuchen, gemeinsam mit dem Land OÖ und anderen Hilfsorganisationen Wohnraum im Rahmen der Grundversorgung zu finden.

 

Erfahrungen aus Griechenland

 

Im Pastoralrat wurden von Engagierten der Diözese Linz Erfahrungen von ihren Solidareinsätzen in Griechenland geteilt.

Anerkannten Geflüchteten wurde gemäß Genfer Flüchtlingskonvention in Griechenland Asyl gewährt. Was in Österreich einen Schritt Richtung Selbstbestimmung und Integration bedeutet, ist in Griechenland der Weg in die Obdachlosigkeit. Einige 10.000 Menschen sind am Festland gestrandet, leben teilweise auf der Straße und sind von jeglichen Sozialleistungen abgeschnitten. Die Zahl der Menschen in den griechischen Lagern hat sich in den letzten Monaten reduziert, dennoch ist die Situation für sie nach wie vor menschenunwürdig. Hilfe vor Ort ist eine notwendige humanitäre Intervention, Menschen brauchen jedoch langfristig Schutz und Sicherheit.

 

Die Initiative fordert eine sichere, geordnete Aufnahme von einer überschaubaren Zahl von Geflüchteten (z.B. 100 Familien) im Sinne des UNHCR-Resettlementprogrammes. Dies beinhaltet die Vorbereitung der anerkannten Geflüchteten in Griechenland, Covid-Maßnahmen sowie eine soziale Absicherung durch staatliche Transferleistungen und Sprachkurse in Österreich. Ehrenamtliche in den Pfarrgemeinden sind bereit anerkannte Geflüchtete in ihren Integrationsschritten zu begleiten.

 

Diözesane Initiative für Geflüchtete

 

Mehr als 150 Pfarrgemeinden der Diözese Linz befürworten das Anliegen. Konkret sind 76 Pfarrgemeinden bereit, anerkannte Geflüchtete aufzunehmen und in ihren Integrations-schritten - unterstützt durch diözesane Fachstellen und in Kooperation mit der Caritas OÖ - zu begleiten.

Der Pastoralrat der Diözese Linz und die Katholische Aktion Oberösterreich setzen sich seit vielen Monaten für die Aufnahme einer überschaubaren Zahl von anerkannten Geflüchteten aus den Griechischen Lagern sowie aus den Lagern an den EU-Außengrenzen wie z.B. Bosnien ein und fordern zudem aus Menschenrechtsgründen die Evakuierung der Flüchtlingscamps. So soll der Not von geflüchteten Menschen in Griechenland oder in Bosnien aber auch im Norden Syriens begegnet werden.

 

Christlicher Auftrag

 

Der Einsatz für Menschen in Not gehört zum Kern des Evangeliums. Das Neue Testament spricht hier eine klare Sprache, wenn Jesus sagt: „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35). Von daher ist die Hilfe für Menschen auf der Flucht und auf der Suche nach Asyl eine unverhandelbare Christenpflicht. Das betonen auch die österreichischen Bischöfe.[1]

 

Der Pastoralrat der Diözese Linz und die Katholische Aktion Oberösterreich sehen in diesem Beschluss einen Beitrag, sich von resignativer Ohnmacht hin zu einem „Wir“, das sich gemeinsam den Krisen und Problemen des Alltags bewusst ist und Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigt, zu bewegen.[1] Sie verweisen zudem auf die Botschaft von Papst Franziskus zum „107. Welttag des Migranten und Flüchtlings“ vom Sept. 2021:

 

„In der Tat sitzen wir alle im selben Boot, und wir sind aufgerufen, uns dafür einzusetzen, dass es keine Mauern mehr gibt, die uns trennen, dass es nicht mehr die Anderen gibt, sondern nur noch ein Wir, das die ganze Menschheit umfasst.“ [2]

 

 

Kontakt für Rückfragen:

Carlo Neuhuber

Vorstandsmitglied des Pastoralrates der Diözese Linz

M: 0676 8776 5790

E: carlo.neuhuber@dioezese-linz.at

 

Pastoralrat der Diözese Linz:

https://www.dioezese-linz.at/pastoralrat

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefoto zum Download: © Carlo Neuhuber (honorarfrei)
Regionaldiakon Carlo Neuhuber in Athen im Gespräch mit Vertreterinnen des Netzwerks Melissa für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen in Griechenland. (Der Film „Anerkannt – Unbekannt“ über die Situation von anerkannten Flüchtlingen in Griechenland ist gerade in Fertigstellung.)

 

[1] Vortrag von Bischof Dr. Manfred Scheuer bei der 23. ICO-Jahrestagung20. September 2021, Bildungszentrum St. Virgil, Salzburg https://www.dioezese-linz.at/dl/oKMrJLJMoOlJqx4KJK/2021_09_20_Vortrag_ICO-Tagung_Salzburg_pdf abgerufen am 25. 10. 2021

 

[2] Botschaft von Papst Franziskus zum 107. Welttag des Migranten und Flüchtlings 2021. 26. September 2021. https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/migration/documents/papa-francesco_20210503_world-migrants-day-2021.html abgerufen am 25. 10. 2021

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