"Glaube, Hoffnung, Liebe: die Grundlagen des Christseins"
Die moderne Welt hat diese drei Tugenden in horizontaler Weise umgedeutet (Eroberung, Nutzbarkeit, Verzweckung, Erforschung,...), wodurch sie ihre vertikale Tiefe verloren haben. Der früheren einseitigen Betonung des Jenseits entspricht heute die fast reine Diesseitigkeit. Mit dem Menschen kann es jedoch nur gut werden, wenn er Glaube, Hoffnung und Liebe (1 Kor 13) aus dem Absoluten - von Gott, der die Liebe ist - erfährt.
Der Glaubende erfährt im grundlosen Leben einen Boden, auf dem er als Gottes Kind feststeht. Glaube ist auch ein Feststehen in dem, was der Mensch erhofft; es ist die Überzeugung, von Dingen, die er nicht sieht (Hebr). Menschliches Leben wird erst dort zur Liebe, wo es durchstößt zur Person selbst. "Jemanden lieben heißt zu ihm sagen: Du wirst nicht sterben" (Gabriel Marcel). Das vermag allein Gott, der die Liebe ist, zu verbürgen, denn seine Liebe in Jesus Christus ist stärker als der Tod.